Auf
der mehrfarbigen Hans-Bünting-Karte von 1581 gleicht unsere Welt
einer Blume; ihre drei Blütenblätter stellen die drei Kontinente
Europa, Westasien und Afrika dar, vereinigt durch das Heilige
Land. Die Karte erlaubt aber auch eine andere Lesart: Die Blume
ist der Glaube an Christus und die Muttergottes und die drei
Blätter sind der Islam, der Katholizismus und die orthodoxe
christliche Kirche. Während die westliche Welt es bevorzugte,
den Islam als eine Antithese zum Christentum zu betrachten,
sahen Ost-Christen – vornehmlich der Heilige Johannes von
Damaskus – den Islam als eine weitere christliche Kirche, auf
gleicher Stufe wie die westliche katholische Kirche. Tatsächlich,
der Islam, mit seiner Verehrung von Christus und der Jungfrau
Maria, ist nicht weiter von der Orthodoxie entfernt als der
bilderlose, priesterlose und anti-marianische Calvinist. Die
Drei Kirchen bieten verschiedene Interpretationen des gleichen
Konzepts an: Die Orthodoxen betonen den auferstandenen Christus,
die Katholiken konzentrieren sich auf den gekreuzigten Christus
und die Muslime folgen dem Heiligen Geist. Die orthodoxe
Zurückweisung des Papsttums ist deren zusätzliche Verbindung mit
dem Islam – theologische Nähe fusst in geografischer Nähe.
Diese Vision des Islam als der dritten Kirche
unserer Ökumene ist grundlegend für unser Verständnis des
Nahostkrieges. In der Tat gibt es viele Interpretationen des
Konflikts: Politische Ökonomie, Demografie, Geopolitik und
Rassentheorie bieten ihre widerstreitenden Erklärungen an. Das
Problem ist nur, dass keine von ihnen wirklich gut funktioniert.
Ein starkes Gefühl dafür, dass das Problem nach einer
theologischen Deutung ruft, fand seinen Ausdruck in Samuel
Huntington‘s Doktrin des «Zusammenstosses der Zivilisationen»;
die Frontstellung zwischen Islam und Christentum wird als eine
Wiederholung der mittelalterlichen Kreuzzüge angesehen.
Huntingtons vulgäre Billig-Anwendung trifft man in jeder
westlichen Mainstream-Zeitung an, von der New York Times bis zu
Berlusconis Imperium und wird auf die Spitze getrieben von
Oriana Fallaci und Ann Coulter.
Aber der Konflikt zwischen den Drei Grossen
Kirchen ist vorbei – in Freude und Leid – galante Ritter in
roten Pelerinen über schimmernden Rüstungen werden nicht mehr in
den Hügeln von Palästina und auf den Feldern von Poitou reiten
und ihren Gegnern, den nicht minder noblen und entschlossenen
Sarazenen mit ihren grünen Bannern, das «Lumen Coeli»
entgegenrufen. Ihre Einflusssphären sind solide etabliert und
kleine Grenzscharmützel und Seelenfängerei sind nur noch da, um
die Tapferen wach zu halten. Es gibt keine «islamische Bedrohung
des Katholizismus» oder eine «katholische Bedrohung der
Orthodoxie», obwohl viele Leute das anders sehen.
Die orthodoxen Christen in Griechen- und
Russland, in Palästina und Syrien teilen voll und ganz die Sicht
der Muslime und stehen der amerikanischen Invasion gleich
feindlich gegenüber. Die Versuche, pro-amerikanische Stimmungen
in Moskau oder Athen zu erzeugen, sind beiderorts gleich
erfolglos. «Ihre Ansichten (die der Orthodoxen) scheinen mehr
übereinzustimmen mit der öffentlichen Meinung in Kairo und
Damaskus als in Berlin und Rom» musste das Wall Street Journal
zugeben. Soviel zum dummen Konzept vom Konflikt zwischen
Christentum und Islam. Nach meiner Ansicht und in diesem Artikel
schliesst «Christlichkeit» den Islam und die grossen
apostolischen Kirchen des Ostens und Westens ein.
Huntingtons Theorie – obwohl fehlerhaft –
basiert auf den tiefen Fundamenten der Theopolitik, ein Wort,
das dem Microsoft Word-Wörterbuch unbekannt ist, aber eingeführt
wurde von Carl Schmitt. Dieser grosse Denker ist schwierig
einzuordnen, weil Nazis und Neocons, Dekonstruktionisten und
Anti-Globalisten ihn für sich beanspruchen, so verschiedene
Denker wie Leo Strauss und Giorgio Agamben, Huntington und
Derrida. Nach Schmitts Ansicht sind die «fruchtbarsten Konzepte
der modernen Lehrmeinung säkularisierte theologische Konzepte.»
Die «Liberale-Demokratie und
Menschenrechts-Doktrin», exportiert von den US-Marines sogar
über den Tigris und Oxus hinaus, ist eine Krypto-Religion, eine
extrem häretische Form judaisierten Christentums. Alexander
Panarin, ein moderner (aber verstorbener) russischer politischer
Philosoph, bemerkte den anti-christlichen Charakter der
amerikanischen Doktrin: «Die neue amerikanische Vision von aus
dem Zusammenhang gerissenen Waren und ihren desozialisierten
Verbrauchern ist ein heidnischer Mythos»; in seiner Sicht stellt
diese US-Doktrin ein Absinken ins Heidentum dar.
In meiner Sicht kann diese neue Religion als
Neo-Judaismus bezeichnet werden; ihre Anhänger imitieren
klassische jüdische Attitüden; Juden agieren oft als Priester
dieses neuen Glaubens und diese wiederum werden von ihren
Anhängern als heilig betrachtet. Tatsächlich, während Kirchen in
Israel ruiniert werden und Moscheen in den Niederlanden brennen,
werden keine vergleichbaren Emotionen geschürt, wie wenn ein
Graffiti auf eine Synagogenmauer gesprayt wird. Die USA taxieren
ihre Allierten je nach ihrer Einstellung zu den Juden. Der
Holocaust-Tempel («Museum») steht direkt neben dem Weissen Haus.
Unterstützung für den jüdischen Staat ist eine Sine-qua-non-Bedingung
für amerikanische Politiker.
Jedermann kann die Auserwähltheit des neuen
Glaubens anstreben – es ist Deine Wahl; der Neueste Bund lässt
beide zu, Juden und Nichtjuden. Bete Mammon an, missachte Natur,
Geist, Schönheit, Liebe. Fühle, dass Du zu einer besonderen
Rasse zählst, beweise es mit ein paar diesseitigen Erfolgen –
und Du kannst eintreten. Auf der anderen Seite kann jeder Jude
den Austritt wählen – es gibt keine biologische Schuld oder
Tugend!
Doch da gibt es ein starkes Gefühl der
Kontinuität zwischen dem Paläo-Judaismus und der neueren
Version. Der jüdische Staat ist eine Inszenierung der paranoiden
jüdischen Angst und des Ekels vor dem Fremden, während die
Kabale-Politik des Pentagons eine andere Manifestation derselben
Angst und desselben Ekels im globalen Massstab ist. Die Ideen
des Neo-Judaismus wurden vom jüdischen Nationalist Leo Strauss
geformt und werden unter die Leute gebracht von jüdischen
Redaktoren von der New York Times. Es gibt ein Projekt, den Neo-Judaismus
mit exoterischen Riten zu versehen, indem ein neuer Tempel
Jerusalems gebaut wird auf dem Gelände der Al Aqsa Moschee.
Neo-Judaismus ist der inoffizielle Glaube des
amerikanischen Imperiums und der Krieg im Mittleren Osten ist in
Wirklichkeit der neojudäische Jihad. Dies wird von Millionen so
intuitiv erfasst: Tom Friedman von der New York Times schrieb,
dass die Irakis die amerikanischen Eindringlinge als «Juden»
bezeichneten. Neo-Judaismus ist der Kult der Globalisierung, des
Neoliberalismus, der Zerstörung von Familie und Natur, anti-spirituell
und anti-christlich.
Dies ist auch ein anti-sozialer Kult der
Kommerzialisierung, Entfremdung und Entwurzelung. Ein Kult, der
kohäsive Gesellschaften, Solidarität und Tradition bekämpft,
kurz, jene Werte, welche die Drei Grossen Kirchen hochhalten.
Weil die Kirche im Westen ihre Position verloren hat, betrachten
die Anhänger des Neo-Judaismus das westliche Christentum beinahe
als tot und bekämpfen es mit unblutigen Mitteln durch ihre ADL
(Anti-Defamation-League), ACLU (American Civil Liberties Union)
und andere anti-christliche Körperschaften. Der «Village Voice»
benennt Bush «den Christen», die New York Times schreibt über
priesterlichen Kindsmissbrauch und Schwarzenegger zerstört eine
Kirche in seinem «The Last Days» – dies ist die Westfront des
neo-jüdischen Jihad.
Doch der Islam ist das letzte grosse
Reservoir von Geist, Tradition und Solidarität und die Neo-Juden
bekämpfen ihn mit all ihnen zur Verfügung stehenden Feuerkraft.
Wenn der neo-judäische Tempel anstelle der Al Aqsa-Moschee
errichtet werden soll, muss der Islam zerschlagen werden. Denn
der Islam ist der dominante Glaube von Israels Nachbarn und
Feinde. Der Islam hat eine historische Rolle in der Verteidigung
Palästinas, dem Verbindungsstück der dreiblättrigen Blume, dem
Verwahrungsort der vereinigten Vor-Tradition, erahnt von René
Guénon. Carl Schmitt hat die «grosse historische Parallelle»
zwischen unseren Tagen und der Tage Christi beobachtet.
Tatsächlich wird der Krieg gegen die Palästinenser häufig
interpretiert als ein neuer Versuch von Neo-Juden und Mammon-Anbetern
zur Kreuzigung Christi in seinem Land. Guénon dachte, dass die
Moderne (stehend für das Kali Yuga oder die Endzeit) münden
würde in der Erscheinung des Antichristen und des Endes der
Welt. Deshalb ist der Krieg gegen den Islam ein Stadium des
letzten Krieges, des Krieges gegen Christus.
Auf einer tieferen, metaphysischen Ebene gibt
es einen Kampf zwischen zwei Tendenzen: eine Kraft die Himmel
und Erde zusammenzieht und die Erde re-sakralisiert und eine
andere Kraft, die versucht, Himmel und Erde zu trennen – um die
Welt zu profanieren. Die vereinigende Kraft wird repräsentiert
durch Christus in den Armen Seiner Mutter. Die trennende Kraft,
der Grosse Profanierer (Verweltlicher) umfasst mehr als die
Juden; aber diese unterstützen sie begeistert, weil in ihrer
Sicht die Welt ausserhalb Israels (als Persona Divina, nicht als
Staat), profan und gottlos sein soll. Deshalb führen die
Anstrengungen der Neo-Juden schliesslich zur Profanisierung der
Welt – und – auf einer anderen Ebene, zur Befreiung von
Beschränkungen, die durch Gesellschaft und Gott errichtet sind,
zum Sieg des Individualismus.
II
Jetzt, nachdem wir die Krankheit diagnostiziert haben
(Neo-Judaismus als eine neue Religion und der Nahostkrieg als
seinen Jihad)
können wir einen Versuch zur Heilung wagen. Der zentrale Teil
dieser Kriegsführung ist nicht das Schlachtfeld von Falluja,
sondern der Kampf um die Köpfe, über Ideen ausgetragen: Wird
Christus oder der Antichrist gewinnen? Diese Frage wird nicht
mit Waffen entschieden, sondern mit unserer Fähigkeit, den
Gegner im Diskurs zu bezwingen. Ihr, meine Leser und Kameraden
seid die Kampfelite der spirituellen Armee: Stellt den Feind
bloss und schlagt ihn!
Es ist möglich, gegen eine Religion zu kämpfen, besonders gegen
den Neo-Judaismus, eine extreme Form der Häresie. Wir sollten
seine religiösen Wurzeln offenlegen, sein sakrales Erbteil
verweltlichen, seine Konzepte lächerlich und seine Verbrechen
sichtbar machen. Als die Vorgänger des Neo-Judaismus ihren
Kampf gegen die Kirche begannen, machten sie deren Lehren
lächerlich. Von diesem Standpunkt aus hat der wilde französische
Schauspieler
Dieudonné
mehr als jeder andere gemacht, um den Jihad zu stoppen.
Guénon
sah die Reformation als den Fall, den Beginn von Kali Yuga an;
Neo-Judaismus sollte dann als ihre Erfüllung gesehen werden,
als die extreme Reform, bei der der reformierte Körper zum
totalen Gegenteil des Körpers vor der Reform wird. In einem
gewissen Sinn besteht unsere Aufgabe in einer Gegenreformation
und unser Banner ist die Muttergottes, die «majestätisch ist wie
Kriegsscharen (Hohelied 6:4). Auch
Carl Schmitt
betrachtete Unsere Gottesmutter als das wichtigste kulturelle
und religiöse Symbol, obwohl er sich ihrer Verbindung mit dem
Islam nicht bewusst war.
Die judäische Tendenz, die zuerst mit der Reformation im
Christentum erschien (oder, gemäss Dugin, mit der Abweichung der
römischen Kirche vom Glaubensbekenntnis von Nizäa, gedeiht nun
zum Neo-Judaismus. Diese Religion ist verletzlich, weil sie kein
universaler Glaube ist. Wie ihr Vorgänger, der Paläo-Judaismus,
ist sie eine Religion für die Auserwählten, dieses Mal für die
Auserwählten Mammons und hinter Mammon erblicken wir den Grossen
Profanierer, den Anti-Christen. Auserwählt sind bloss wenige,
der grosse Rest folgt der Häresie gegen seine wohlverstandenen
Interessen.
Der kalifornische Professor Kevin McDonald schrieb einmal mit
einem gewissen Erstaunen:
«Die wohlhabenden, starken Eliten Europas sind sich ihrer
eigenen ethnischen Interessen nicht bewusst oder messen ihnen
keinen Wert zu. Sie haben die ethnischen Interessen ihrer Völker
unterminiert ... Ein Grund dafür mag sein, dass es diesen
Elite-Westlern möglich ist, in abgeschlossenen Gemeinschaften,
isoliert vom Rest der Welt, zu leben und ihre ethnische
Zugehörigkeit komplett zu ignorieren.»
McDonald versäumte zu berücksichtigen, dass die modernen starken
europäischen Eliten traditionelle jüdische Verhaltensweisen
imitieren: sie leben in geschützten Gemeinschaften wie die Juden
in Ghettos lebten (historisch gesehen war das jüdische Ghetto
eine privilegierte «geschützte Gemeinschaft» genau wie eine
europäische Siedlung im vorkommunistischen Schanghai, schrieb
Vladimir Jabotinsky) und sie betrachten gewöhnliche Leute nicht
als zu ihnen gehörig.Das ist der neo-jüdische Weg zum Erfolg,
weil Neo-Juden weder eine ethnische Zugehörigkeit noch eine
Heimat haben.
Eine Imitation ist selten so erfolgreich wie das Original. Der
Sufi-Dichter Rumi erzählt eine bizarre Geschichte von einer
Magd, die glücklich mit einem Esel kopulierte: sie gebrauchte
eine Aubergine um seine enorme Grösse für ihre menschlichen
Masse passend zu machen. Ihre Herrin beobachtete sie und
beschloss, es ihr gleich zu tun, aber sie wusste nicht um den
Zauber der Aubergine und wurde beim ersten Mal zu Tode gerissen.
Ähnlich übersehen die Neo-Juden die familienähnliche
Unterstützung, die wirkliche Juden ihresgleichen zugute kommen
lassen; Neo-Juden beachten lediglich die äusseren Merkmale
jüdischen Verhaltens, z.B. deren Missachtung der einheimischen
Bevölkerung. Deshalb sind sie in Gefahr zu leiden wie die dumme
Herrin der listigen Magd. In der Tat werden sie absinken und
ihre Gesellschaft zerstören, und nichts haben, worauf sie
zurückgreifen können.
Die Beobachtung von Kevin McDonald kann interpretiert werden als
Erkenntnis des Betruges der Menschen durch die Eliten. Das ist
korrekt: während die UdSSR als Ergebnis des Betrugs der Eliten
zusammenbrach, findet nun ein ähnlicher Prozess imWesten statt.
Der Krieg im Irak verläuft deshalb so schlecht für die USA und
Israel, weil die lokalen einheimischen Eliten, mobilisiert durch
ihre Kirche, nicht auf den vollen Betrug hereinfallen. Ein
solcher Betrug ist nicht
«comme il faut»
im Dar al Islam.
Wir können die Auserwählten von den Irregeleiteten trennen, aber
zuerst müssen wir einige Verteidigungsringe des Gegners
durchbrechen. Der äussere Verteidingungswall des Neo-Judaismus
ist die blanke Verneinung seines Wesens als Religion. Dieser
Kunstgriff wurde vom Kommunismus angewendet und wurde
schliesslich zu seinem Verhängnis. Der zweite Verteidigungswall
ist seine Präsentation von Religion als eine
«private Angelegenheit, die andere nichts angeht».
Neo-judäischer Jihad unterscheidet sich vom noblen Jihad des
Propheten Mohammed; statt dass sie ihren Glauben
verkünden,
versuchen Neo-Juden ihn heimlich zu errichten. Die falsche
Flagge von
«Bushitischem Christentum»
ziert den dritten Ring.
Bis jetzt hat der Neo-Judaimus gesiegt, indem er seine Feinde
einen nach dem anderen besiegt hat – nun müssen wir sie
vereinigen. In kabbalistischen Worten geht es darum, die
göttlichen Lichtfunken einzusammeln, die über die Erde zerstreut
wurden, als die himmlischen Gefässe durch das Übermass an
Göttlichem Licht zerbrochen wurden (Shevirath Keilim). In diesem
Prozess sollten wir die (für Christus und die Gottesmutter)
positiven Kräfte und Tendenzen unserer Ökumene erkennen und sie
vereinigen und so gleichzeitig die feindlichen Pläne zu Fall
bringen.
Das
Links-Rechts-Schisma wurde durch den Feind errichtet – wir
sollten es überwinden. Die Linke und die Rechte bezieht sich auf
ein eindimensionales Universum, obwohl unsere Welt mit
Sicherheit mehr als eine Dimension umfasst. Eine Analyse
jüdischer politischer Praxis zeigt, dass die Juden die
Links-Rechts-Unterscheidung nicht überbewerten. Der Führer der
linken Meretz-Partei, Yossi Sarid pries den ermordeten Leader
der extrem rechten jüdischen Nazipartei Rahavam Zeevi. Israel
ist nicht eine Ausnahme von dieser Regel. Die militantesten
republikanischen Juden, die Neo-Cons, drückten ihre Bereitschaft
zum Seitenwechsel aus und dazu, Neo-Liberale zu werden im Falle
eines Sieges von Kerry:
Sie gehen zurück, woher sie kamen
von Patrick J. Buchanan
http://www.antiwar.com/pat/?articleid=2371
(23.4.04)
|
«Falls wir gemeinsame Sache machen müssen mit den mehr
falkenhaften Liberalen und die Konservativen bekämpfen, dann
geht das in Ordnung für mich», sagte Wiliam Kristol zur «New
York Times». Der «Weekly Standard»-Editor fügte hinzu, dass
die Neokonservativen einfach die Rechte verlassen und zum
Neo-Liberalismus konvertieren können. Seine politischen
Präferenzen wertend, sagte Kristol: «Für mich kommt Bush vor
Kerry, aber Kerry vor Buchanan... Wenn Sie die letzten paar
Ausgaben des «Weekly-Standard» lesen, so werden Sie sehen,
dass er viel mehr gemeinsam hat mit den liberalen Falken als
mit den traditionellen Konservativen.»
Ja, das stimmt. Aber wenn John Kerry
Schwangerschaftsabbruch, Quoten, steigende Steuern,
Homosexuellen-Ehen, Liberale im Höchsten Gericht befürwortet
und ein Wahlprogramm links von Teddy Kennedy besitzt, wie
kann Kristol ihn den anderen Konservativen vorziehen? Die
Antwort heisst: Krieg und Israel. |
Unsere Antwort ist komplizierter. Die Linke und die Rechte sind
nur Positionen auf der – sicher wichtigen – sozialen Achse. Aber
es gibt zwei andere Achsen, die Achse des Geistes und die Achse
der Erde oder die Achse von Christus und die Achse der
Gottesmutter. Zusammen formen sie das dreidimensinale Kreuz,
beschrieben von
René Guénon
in seinem
«Symbolgehalt des Kreuzes».
Unsere Feinde sind in der Lage, Bündnisse über den
Links-Rechts-Bruch zu machen, weil sie in ihrer Verneinung von
Christus und der Zurückweisung der Jungfrau vereinigt sind. In
ähnlicher Weise sollten wir in der Lage sein, uns mit Menschen
von Geist und von der Erde zusammenzutun, trotz
unterschiedlicher sozialer Ansichten.
Wenn wir uns auf die
Achse des Geistes
beziehen, gibt es eine Dichotomie (Aufteilung in Begriffspaare,
Anm. d. Übers.) zwischen dem allumfassenden Glauben der Drei
Grossen Kirchen und den Auserwähltheits-Kulten.
«Religion ist nicht eine private Angelegenheit von spirituell
geneigten Menschen»,
schrieb Alexander Panarin und weiter
«die Kirche ist der Garant von Werten, eine Alternative und
höhere Autorität, die über den Geldwechslern steht. Sie muss die
Kraft haben, weibliche Schönheit und Liebe, Überzeugungen und
Land vom Marktplatz fernzuhalten».
Deshalb bekämpft unser Feind die Drei Kirchen so unbarmherzig.
In der modernen Gesellschaft kann man über die Drei Kirchen
sagen was man will, aber man darf nichts als ausschliesslich
Gutes über den Judaismus sagen, den Prototyp des Neo-Judaismus.
«Der heilige jüdische Brauch des Kindermordes»
– Sie werden niemals einen solchen Titel in unserer so
«vom Antisemitismus gerittenen Welt»
finden trotz Hunderten von getöteten palästinenischen Kindern in
den vergangenen paar Jahren. Aber Sie finden Folgendes in einem
bekannten jüdischen Magazin:
Der heilige muslimische Brauch der Enthauptung
von Andrew G. Bostom, FrontPageMagazine.com, 13. Mai 2004.
Reaktionen auf die erneute groteske Jihad-Enthauptung eines
weiteren «ungläubigen Juden», des Herrn Berg, machen klar dass
unsere Intelligenzia entweder gefährlich uninformiert oder
einfach nicht willens ist, dieser hässlichen Realität ein Ende
zu bereiten: Solche Morde stimmen sowohl überein mit heiligen
Jihad-Bräuchen als auch mit islamischen Ansichten gegenüber
allen nicht-muslimischen Ungläubigen im speziellen gegenüber
Juden, was zurückgeht bis ins 7. Jahrhundert und das eigene
Beispiel des Propheten Mohammed.»
Jede Attacke auf die Kirchen und ihre heiligen Symbole ist
erlaubt, sogar eine solch teuflische, wie sie vom französischen
jüdischen Studentenverband (UEJF) verbreitet wurde. Sie
veröffentlichten ein Poster: das Gesicht der Jungfrau,
Unterschrift: «Dreckige Jüdin». In Frankreich akzeptieren
Gerichte jüdische Klagen, Kirchenglocken zum Schweigen zu
bringen, das muslimische Kopftuch (Hijab) ist ein anderes gut
bekanntes Beispiel dafür. In Palästina stürmte letzte Woche die
Polizei die anglikanische Kathedrale und schnappte den
christlichen Asylsuchenden Mordechaj Vanunu. Wir sollten die
Kirchen mobilisieren und ihren Geist verteidigen.
Der Kommunismus war ein Versuch, eine neue allumfassende
Christlichkeit aber ohne Christus zu etablieren. Obwohl gewisse
Denker der Rechten die
«jüdischen Wurzeln»
des Kommunismus betonen, war es eine antijudäische, universelle
Ideologie. Doch ach, sie setzten das Rasiermesser viel zu heftig
an und verbluteten. Wir sollten die Überlebenden des
Zusammenbruchs akzeptieren und ihnen einen Stellenwert bei uns
zugestehen.
Wenn wir uns auf die
Achse der Erde
beziehen, so gibt es einen Unterschied zwischen Autochthonen
(Alteingesessenen) und Wanderern.
Yuri Slezkine
schlug vor, sie Apollonier und Merkurianer zu nennen. Während
«apollonische Gesellschaften aus Bauern, Krieger und Priestern
bestehen, sind Merkurianer Botschafter, Händler, Übersetzer,
Handwerker, Führer, Heiler und andere Grenzüberschreiter».
Er vergleicht diese Unterscheidung mit dem
Jude-Nichtjude-Begriffspaar und bemerkt:
«Juden sind Merkurianer, während Nicht-Juden Apollonier sind. In
der modernen Welt wurden alle von uns mehr Merkurianer, wir
wurden jüdischer, wenn Sie so wollen und traditionelle
Merkurianer – Juden – sind besser darin, Merkurianer zu sein
als irgendjemand sonst.»
Natürlich sind Professors Slezkine
«Wir-alle»
seine Kollegen in Berkeley und Moskau, kaum kalifornische
Tagelöhner oder russische Bauern. Mit dieser Korrektur sollte
seine These neu formuliert werden: Im Hinblick auf den Erfolg in
der Kali Yuga-Periode, sollte man jüdische Eigenschaften
annehmen und zu einem Neo-Juden werden. Diese «jüdischen
Qualitäten» sind, entsprechend Slezkine: Mobilität,
Wurzellosigkeit, die Fähigkeit, Fremde zu bleiben indem man für
sich bleibt, nicht-kämpfen, keine Essen teilen – lediglich
machen, austauschen und vielleicht stehlen, Dinge und Konzepte.
«Für sich bleiben»
schliesst den Mangel an Mitgefühl ein,
«keine Essen teilen»
impliziert, nicht den Glauben zu teilen,
«nicht kämpfen»
bedeutet, von den Kriegen anderer zu profitieren und
«Wurzellosigkeit»
führt zur Tendenz, andere zu entwurzeln.
In der Tat haben Neo-Juden kein Mitgefühl, sie profitieren von
Kriegen, die andere für sie führen und sie sind wurzel- und
skrupellos, ein Ideal, das von
Jacques Attali
beschrieben wurde, der sich die Welt bevölkert wünschte von
modernen Nomaden, befreit von Wurzeln und dem Boden. Wir sollten
den Merkurianern wieder ihren bescheidenen Platz am Rande der
Gesellschaft zuweisen.
Merkur-Qualitäten sind nicht genetisch bedingt; in der Tat sind
Karl Marx, Simone Weil, Ludwig Wittgenstein und Otto Weininger
gute Beispiele für unsere Waffenbrüder, die Werkzeuge für den
modernen antijudäischen Diskurs bereit stellten. Sie bewiesen,
dass die
«judäische Tendenz»
ein ideologischer und theologischer, nicht ein rassischer Trend
ist. Eine immense Öffentlichkeit, fast Werbung für Hitlers
Verbrechen durch die judäischen Medien ist ein Werkzeug, um
diesen Unterschied zu verdunkeln: Bösartiger biologischer
Antisemitismus, eine Missgeburt des alten Kampfes gegen den
judäischen Geist, wird als die Regel dargestellt.
Wenn wir den Rassismus ablehnen, so sollten wir genauso den
Anti-Rassismus ablehnen, weil dies heute ein Code-Wort ist für
eine extreme Haltung gegen das Einheimische. Vergeblich
versuchten die Freunde Palästinas dieses Konzept in ihrem Kampf
um Gleichheit in Palästina/Israel anzuwenden. Obwohl jede Idee
auf mehrere als auf eine Weise angewendet werden kann, so ist
doch der Anti-Rassismus abgestimmt und feingeschliffen für den
neojüdischen Kampf gegen gefestigte einheimische Gesellschaften.
Sie wären imstande, ihn gegen Guatemoc oder Boadicea ins Feld zu
führen und sie verwenden ihn gegen Mugabe. Anti-Rassismus ist
eine Verneinung des Rechts des Autochthonen über sein Schicksal
zu entscheiden, ein Werkzeug, um den Menschen von seinem Boden
zu trennen. Dieses Konzept delegitimiert Einwände gegen die
Überflutung eines Landes mit Immigranten und gegen die
Zerstörung des gesellschaftlichen Gewebes.
Theophilus d‘Obla
bemerkte, dass
«zeitgenössischer Anti-Rassismus sowie auch
Menschenrechts-Konzepte nicht Prinzipien des Kampfes sind gegen
den Ausschluss und somit dem Schutze der menschlichen Person
dienen. Ganz im Gegenteil: im Namen des Einschlusses und der
Verdünnung ins formlose Ganze werden diese Konzept in der
dominanten Kultur auf die Spitze getrieben».
Der (jüdische) Holocaust ist ein Shibboleth1 der
Neuen Auserwählten. Es hat eine soziale Funktion, nämlich
benutzt zu werden, um einen Verdacht auszusprechen über
einheimischen traditionellen Mehrheiten: Bis sie nicht
entwaffnet, in eine «offene Gesellschaft» transformiert, ihr
Staat unterminiert und ihre Wirtschaft privatisiert und an
amerikanische Konzerne verkauft worden sind, werden sie sich für
den nächsten Holocaust bereit machen. Der sozial-gesinnte
Panarin schreibt:
«Wer immer den Holocaust als das wichtigste historische Ereignis
akzeptiert, ist in der Lage, den Bürgerkrieg gegen die
traditionalistische Mehrheit zu führen und wird für die
Globalisten zu einem Mitglied der «In-Gruppe».
Aber der Holocaust hat auch einen theologischen Wert, da dieses
Ereignis angeboten wird, um die Kreuzigung für die Gläubigen in
den Hintergrund zu drängen.
Das
«Menschenrechts-Mantra»
ist ein wichtiger Teil des Neo-Judaismus. Es wird gebraucht, um
die Interessen einer Gesellschaft zu unterminieren. Neo-Juden
erbten von ihren mittelalterlichen ideologischen Vorfahren eine
eigentümliche Vision von Gesellschaft als einer
Gastgesellschaft, der sie zwar nicht angehören aber die sie
ausbeuten können. Es gibt einen tatsächlichen Unterschied
zwischen einem solchen Individuum und dem Recht der
Gesellschaft. Neo-Judaismus delegitimiert übereinstimmend die
Rechte der (Gast)Gesellschaft. Folglich ist das Recht eines
Chodorkovsky oder eines Berezovsky, seine Ölgesellschaft den
westlichen Interessenten zu verkaufen, wichtiger als das Recht
der Gemeinschaft, ihren Mitgliedern das Heizen im Winter zu
ermöglichen. Das Recht eines Zuhälters auf den Import von
Pornografie oder auf den Export von Frauen in Bordelle, ist
wichtiger als das Recht der Gesellschaft auf den Schutz ihrer
Frauen oder ihrer Moral.
Schlussfolgerung
Der jüdische Staat Israel ist zum Fahnenträger des Feindes
geworden und muss demontiert werden. «Jüdische» israelische
Bürger sind zerrissen zwischen zwei Loyalitäten: zwischen der
Loyalität zum Land und der Loyalität zum jüdischen Volk. Diese
zweite Loyalität hält sie davor zurück, Palästinenser zu werden.
Wir billigen die Forderung von israelischen Bürgern von ihrem
höchsten Gericht, dass sie nicht mehr als Juden bezeichnet
werden möchten: In einer im Grunde genommen areligiösen
Gesellschaft ist dieses Wort zu einer Bezeichnung für die
Loyalität mit dem Weltjudentum geworden. Ihr Los ist das der
eingeborenen palästinensischen Brüder und diese werden sie
annehmen. Eine kleine ultra-orthodoxe, vorzionistische jüdische
Minderheit in Palästina bewies ihre Treue zur Tradition: diese
sollten als Überbleibsel und Zeugen beschützt werden, ihr
Schicksal sollte den spirituellen Kräften überlassen werden.
Die Palästinenser sind der Inbegriff für ein einheimisches Volk,
das durch die immigrierenden Juden entwurzelt wird. In den
Worten des Heiligen Paulus in seinem Zweiten Brief an die
Thessaloniker sind sie der letzte Katechon, die letzte
Verteidigung unseres Heiligen Erbes, die Wächter der
holistischen Tradition, bevor diese aufgeteilt wurde in die Drei
Kirchen. Sie sind die paradigmatischen Opfer des Outsourcings:
das arbeitende Volk, das an den Rand gedrängt und ersetzt wurde
durch Lohn/Arbeitssöldner. Somit ist dieser Krieg in Palästina
auch unser Krieg auf allen drei Achsen: Dies ist ein Krieg des
Einheimischen gegen die Kraft der Entwurzelung, dies ist der
Krieg der alle umarmenden Kirchen gegen die Feinde Christi, dies
ist ein Krieg von Bauern und Arbeitern, Kriegern und Priestern
gegen die Geldwechsler. Dies ist aber auch ein symbolischer
Krieg: wird der Neo-Judaismus auf der globalen Ebene gewinnen
oder wird er global verlieren? Dies ist der entscheidende Kampf
des Jahrhunderts und sein Ergebnis wird die Zukunft bestimmen.
Übersetzung: Friederike Beck/Klaus Fischer
1) Ein Wort, welches jemanden als Mitglied einer „In“-Gruppe
identifiziert. Der Zweck eines S. ist so ausschließend wie
einschließend: Eine Person, deren Art zu sprechen gegen ein S.
verstößt, ist als ein Außenseiter identifiziert und wird dadurch
von der Gruppe ausgeschlossen.